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07 Februar 2015

Schaumkraut im Winter

Veröffentlicht in Wildkräuter

Wald-Schaumkraut - Cardamine flexuosa

Kreuzblütengewächse Brassicaceae

- Es liebt den Winter -

Das "Wald-Schaumkraut" gehört zu einem meiner liebsten Winter-Wildkräuter. Besonders im Winter ist es reichlich vorhanden und wächst gerne großflächig in den Wäldern. Im Sommer wächst das sehr scharf schmeckende Wiesenschaumkraut, deshalb kann ich nur wenige Blätter davon essen. Doch jeder hat ja zum Glück ein anderes Geschmacksempfinden, testet es einfach. Das „Wald-Schaumkraut“ ist nicht so scharf und erinnert geschmacklich an die wohlbekannte Kresse. Daher wird es auch Winter-Kresse genannt.

Die Natur schläft nie, schaumkraut bluete winter gaber sie entspannt und regeneriert sich im Winter. Sie zeigt uns das, was auch wir zur kalten Jahreszeit machen sollten, Ruhe finden, den Geist und Körper entspannen, zur Besinnung kommen. Die Dunkelheit lädt uns dazu ein.  

Im Winter sind die meisten Wildkräuter kleiner, aber umso kraftvoller. Eine Ausnahme macht das „Wald-Schaumkraut“, das sich auch bei Frost nicht davon abhalten lässt zu blühen und kraftvoll und groß zu wachsen. Der Wildkräuter-Salatteller sieht dadurch fülliger aus und das ist wieder gut für unseren Verstand, der unter einer Mahlzeit vielleicht eine bestimmte Essensmenge erwartet. Das die Menge keine Rolle spielt, sondern die Wertigkeit, die Energie, die uns mit dem Essen zugeführt wird, das Entscheidende ist, das weiß unser siebter Sinn. Trotzdem ist es schön, wenn etwas auf dem Teller liegt.

schaumkraut winter flaecheHier wächst es:
Geht man den Waldwegen entlang und schaut nach links und rechts, ist gerade im Winter oft nicht zu sehen, welche Kräuter-Paradise abseits der Wege zu finden sind. Auf dem Foto ist für das ungeübte Auge vielleicht nichts Besonderes zu sehen. Geht man näher heran und hat den nötigen Sinn für die Wunder der Natur, erkennt man, dass auf dieser Fläche Wald-Schaumkraut in großer Fülle wächst. Es lohnt sich die  ausgetretenen Waldwege zu verlassen und neue Wege zu gehen.

Das Pflücken:
Das „Wald-Schaumkraut“ lässt sich am besten mit einen Messer pflücken. Damit kann sehr einfach die Schaumkraut-Rosette abgeschnitten werden, die komplett gegessen werden kann. Geht dabei sehr achtsam vor, damit die Wurzel nicht beschädigt oder gar vom Boden gelöst wird. So wird das Schaumkraut am Leben erhalten und kann schnell nachwachsen.

Seit achtsam und dankbar, beim Wildkräuter sammeln, denn die Natur beschenkt Euch. Versucht Eure Sammelplätze nach dem Sammeln schöner aussehen zu lassen, als vorher, dann macht Ihr alles Richtig.

Heilwirkung:
Schaumkräuter enthalten u.a. viel Vitamin C und Senfölglykoside, daher die Schärfe. Senfölglykoside fördern die Leber und Gallentätigkeit. Das Schaumkraut regt die Verdauung an, wirkt krampflösend und kann bei rheumatischen Beschwerden helfen. In der Volksmedizin gilt es als Blutreinigend, homöopathisch angewendet wirkt es bei Magenkrämpfen. Es findet auch bei Astma und Husten seine Anwendung.
siehe auch: Steffen Guidio Fleischhauer, Jürgen Guthmann, Roland Spiegelberger - Essbare Wildpflanzen 5. Auflage 2009 - AT Verlag, Baden und München.

schaumkraut rosette g

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