Wurzeln graben

Wann trägt eine Wurzel die größte Energie und Heilkraft in sich? Das ist von den Zyklen der Jahreszeiten, des Mondes und der Sonne abhängig. Die Herbst- und Winterzeit ist die Zeit des Wurzelgrabens. Besonders dann, wenn es um die Heilwirkung geht, denn im Herbst zieht sich die Pflanzenkraft in die Wurzeln zurück. Die Energie wandert von Oberirdischen zum Unterirdischen.

Pflanzen und Menschen sind sich in mancherlei Hinsicht ähnlich. Der Winter, mit seinen kurzen Tagen und langen Dunkelphasen ist für den Menschen die Zeit der Einkehr, des Rückzugs, der Schau nach innen. Meditationen können in dieser Zeit besonders tiefgehend sein. Die Pflanze zieht sich zurück in ihre Wurzel. Der Mensch kann in dieser Zeit seine Wurzeln besonders gut wahrnehmen.

Der Sonnen- und der Mondzyklus wirken ebenfalls auf alle Wesen. Die aufgehende Sonne und der zunehmende Mond bringen die Energie nach oben.

Wann ist die beste Zeit zum Wurzeln graben? Dann, wenn sich die größte Energie in ihr befindet. Es ist die die Herbst- und Winterzeit, in der die Pflanze ihr oberirdisches Wachstum weitgehend eingestellt hat, vor Sonnenaufgang an einem Neumondmorgen.

Das Wurzelgraben zu dieser Zeit kann anspruchsvoll sein, besonders dann, wenn der Boden gefroren ist und Schnee liegt. Im Mittelalter gab es den Beruf des Wurzelgräbers, der wegen der körperlichen Kraft, die benötigt wird, vermutlich von Männern ausgeübt wurde. Beim Graben sollte man daran denken, dass man es mit Lebewesen zu tun hat. Bevor ich an einem Neumondmorgen vor Sonnenaufgang im kalten Winter mit dem Wurzelgraben beginne, mache ich einRitual. Ich frage die Pflanze, ob sie mir ihre Wurzel geben möchte und bedanke mich bei ihr. Für Mutter Erde hinterlasse ich einen Gegenstand, meistens einen Edelstein. Ich grabe, nur wenn ich mich wohlfühle, wenn alles in liebevoller Harmonie schwingt.

Nachdem die Wurzel gegraben ist, sollte man möglichst schnell mit der Weiterverarbeitung beginnen. Sie beginnt mit der gründlichen Reinigung von Erde und alten Wurzelteilen. Die weiteren Schritte hängen vom jeweiligen Einsatzzweck und der Anwendungsart zusammen.

Wenn die Pflanze im Frühjahr beginnt, aufzustängeln, fließt die Energie der Wurzel mehr und mehr in die oberirdischen Pflanzenteile. Dann ist die Zeit des Wurzelgrabens vorüber.

Das Frühjahr ist die Zeit, während der ich eine bestimmte Wurzel zu Nahrungszwecken verwende, die Löwenzahnwurzel.

Auch für diese wundervolle Wurzel gilt bez. des besten Zeitpunktes das oben Gesagte. Ich mache hier jedoch eine Ausnahme, da ich das Wurzel-Schneiden mit dem täglichen Wildkräutersammeln verbinde und die Wurzel in diesem Fall nicht zu Heilzwecken verwendet wird, sondern direkt als Nahrung.
Der Löwenzahn hat eine tiefe Pfahlwurzel. Ich nehme nur das obere, mit einem Messer erreichbare Wurzelteil. Der Löwenzahn wird dann schon bald mit dem in der Erde verbleibenden Wurzelteil, eine neue Pflanze bilden.

Wenn Du eine Löwenzahnwurzel schneidest, dann steche das Messer senkrecht in die Erde und bewege es etwas. Das versetzt die Erde in Schwingung, und gibt den keinen Lebewesen, wie z.B. Würmer die an der Wurzel sind, dass Signal den Ort zu wechseln. Jetzt kannst Du die Wurzel schneiden. Bedeckte das Wurzelloch, nachdem Du den Löwenzahn zusammen mit seinen kraftvollen Blättern genommen hast, wieder mit Erde. Dann kann schnell eine neue Pflanze entstehen. Ein kompletter Löwenzahn mit Wurzel, der in seiner Mitte oft schon kleine Blütenansätze hat, ist eine sehr kraftvolle und gesunde Nahrung.Ich Liebe es, mir den weißen Wurzelsaft direkt auf die Zunge tropfen zu lassen.

Es dauert nicht lange, und der Löwenzahn stängelt auf und geht in Blüte. Dann ist die Zeit des Löwenzahn-Wurzelschneidens vorbei.


Denke bitte daran, Dich bei den Pflanzen und Mutter Erde zu bedanken!